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Der deutsche Mieterbund rechnet für 2020 mit einer Verschärfung der Lage am deutschen Wohnungsmarkt. Die Preise steigen immer weiter – und dies nun auch schon in B- und C-Lagen. Nach Aussagen des DMB-Präsidenten Lukas Siebenkotten sei nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Für 2020 rechne man mit einem Anstieg der ortsüblichen Vergleichsmieten um durchschnittlich 2,5 – 3,5 % - in einigen Gebieten könnte zwar eine Verlangsamung des Anstiegs beobachtet werden, jedoch keine Stagnation oder gar ein Rückgang. Nicht verwunderlich ist deshalb, dass der Mieterbund mehr Aktion von der Politik fordert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. So sähe es der Mieterbund gern, wenn beispielsweise der Mietanstieg per Gesetz auf mehrere Jahre maximal auf die Inflationsrate begrenzt werden würde. Auch müsse die Neubautätigkeit merklich gefördert werden – nach aktuellen Zahlen fehlen derzeit in Deutschland jährlich 33.000 Sozialwohnungen. Kritisiert wird, dass die Politik trotz allem noch immer zu wenig tue, um dieser für viele Menschen negativen Entwicklung entgegenzutreten.


Zustrom in die Ballungsgebiete ungebrochen hoch


Die Zuwanderung in die großen Städte ist seit Jahren ungebrochen hoch – Städte wie Frankfurt, München, Berlin oder Leipzig generieren extrem hohe Nachfragen nach Wohnraum und treiben damit die Mieten in die Höhe. In abgelegenen Regionen hingegen stehen viele Wohnungen leer. Im 3. Quartal haben sich die Neuvertragsmieten in Deutschland durchschnittlich um 7,29 Euro je m² Kaltmietenpreis erhöht – ein Anstieg um 3,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den Städten Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart, München und Düsseldorf war sogar ein Anstieg um 5,2 % zu beobachten. In einigen Städten deutet sich nun ein Rückgang der Steigerungsraten an, allerdings befinden sich die Mieten dort auch in schwindelerregenden Höhen – so zahlt man in den sieben größten Städten in Deutschland eine durchschnittliche Kaltmiete von 12,42 Euro je m². Entscheidend für die weitere Entwicklung seien nun Angebot und Nachfrage so Stefan Mitropoulos, Fachexperte der Landesbank Helaba.


Mieten steigen auch im Umland der Ballungsgebiete


Weil die Nachfrage in den Ballungsgebieten nicht gedeckt werden kann, zieht es viele Interessenten ins Umland. Es findet immer mehr eine Verschiebung an die Grenzen und das nähere Umland der Ballungsgebiete statt. Folge: Auch hier steigen die Mieten weiter. Diese Entwicklung ist auch in der weiteren Zukunft so zu erwarten – da sind sich viele Fachleute einig. Die grundsätzlichen Triebfedern des Immobilienbooms – dabei insbesondere die hohe Nachfrage – sind auch weiterhin gegeben, somit kann auch in 2020 keine umdrehende Entwicklung erwartet werden. Die weitere Verschärfung am Wohnungsmarkt trifft besonders diejenigen, die wegen eines Jobwechsels in die Ballungsgebiete übersiedeln müssen, denn hier gibt es nicht genügend bezahlbare Wohnraumangebote – auch nicht im Umland zu den Großstädten. Die Situation ist mittlerweile zu einem großen sozialen Problem in Deutschland herangewachsen. Lösungen werden zwar (z. B. mit der Mietpreisbremse und dem Mietendeckel) versucht – doch bisher zeigt sich hier kein großer, durchschlagender Erfolg. Die Lage ist schon länger prekär – eine Verbesserung nicht in Sicht. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich Politik und Wirtschaft in der nächsten Zeit zu einer wirklich adäquaten Lösung bewegen können. Die Mieten sollten gerade da, wo die meisten Arbeitsplätze verfügbar sind, bezahlbar bleiben. Man kann nur hoffen, dass es hier eine baldige Trendumkehr gibt.

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