Nach einer aktuellen Meldung von cash-online mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich die Zinsen für Immobilienfinanzierungen bis Ende des Jahres auch weiterhin im Sinkflug befinden könnten. Anfang August zahlten Kreditnehmer für eine Darlehenssumme von 150.000 Euro bei einer Laufzeit von 10 Jahren durchschnittlich 0,78 % Zinsen, im Mai waren es noch 1,03 %. Kurzfristig sei aufgrund des Brexit nach Meinung vieler Fachleute auch nicht mit einer Umkehrbewegung zu rechnen. Andreas Schrobback, seit vielen Jahren erfolgreich als Immobilienunternehmer und Kapitalanlagefachmann auf dem deutschen Markt tätig, rät trotz diesen auch weiterhin extrem günstigen Bedingungen zur sorgfältigen Planung bei einer geplanten Finanzierungsaufnahme.
Rekordtief könnte zum Jahresende hin noch unterschritten werden
Die schon seit einiger Zeit auf dem Kapitalmarkt herrschenden, extrem günstigen Zinskonditionen für Immobilienfinanzierungen könnten zum Jahresende hin noch einmal sinken. Gerade der EU-Austritt des Vereinigten Königreiches verunsichert die Kapitalanleger zunehmend, die daraufhin verstärkt in deutsche Anleihen investieren. Die Renditen fallen also weiter und drücken somit auch die Bauzinsen auf einen noch niedrigeres Niveau. Mittel- und langfristig jedoch können Steigerungen der Zinsen nicht ausgeschlossen werden. Andreas Schrobback empfiehlt daher, beim Abschluss für Immobilienfinanzierungen auf möglichst lange Zinsbindungen zu achten, um die Finanzierungskosten langfristig niedrig und planbar zu halten. Trotz der extrem günstigen Zinsen sollte jedoch nichts überstürzt werden, denn eine Immobilienfinanzierung hat in der Regel einen großen Einfluss auf die finanziellen Verhältnisse und die individuellen Lebensbedingungen des Finanzierungsinteressenten. Eine Finanzierung muss deshalb gut geplant und überlegt werden.
Nach der Objektfindung in Ruhe planen und überlegen
Wer das Objekt seiner Träume gefunden hat, sollte wegen der guten Zinsbedingungen zwar nicht unnötig zögern, aber auch nicht übereilt handeln. Ein geeigneter und individuell passender Finanzierungsplan muss aufgestellt und möglichst viele verschiedene Anbieter miteinander verglichen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Belastungen aus Zins- und Tilgungszahlungen nicht zu hoch werden und auch im Falle einer gewissen Verschlechterung der Einkommensbedingungen (z. B. Jobwechsel, unvorhergesehene Ausgaben u. ä.) noch geschultert werden können. Eine niedrige Zinsbelastung bedeutet dabei nicht automatisch, dass das Finanzierungskonzept auch insgesamt optimal zur individuellen Situation passt. Um möglichst viele Risiken auszuschließen, sollte neben einer möglichst langen Zinsbindung auch darauf geachtet werden, dass z. B. Tilgungssatz oder kostenfreie Sondertilgungen flexibel gehandhabt werden können. Experten empfehlen derzeit einen höheren Anfangstilgungssatz als früher, damit die Zinsersparnis durch schnelle Tilgung eine raschere Entschuldung bewirkt. Die Empfehlungen lauten derzeit, eine anfängliche Tilgung zwischen 2 und 3 Prozent zu bevorzugen.
Stolpersteine können in jedem Vertrag lauern
Die Gefahren bei einer vorschnellen oder nicht genau geplanten Immobilienfinanzierung sind vielfältig. Gerade nicht flexible Bedingungen bei z. B. Tilgungssatz, Sondertilgungen oder frei verfügbarem Einkommen können bei unvorhergesehenen Ereignissen große finanzielle Probleme verursachen. Eine hinreichende und gute Planung sind deshalb immer notwendig. Die Entscheidung für eine Finanzierung sollte zwar derzeit aufgrund der guten Zinssituation nicht übertrieben in die Länge gezogen werden, dennoch muss sie solange durchdacht und angepasst werden, bis sie optimal zur individuellen Situation passt.
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