Ein aktueller Artikel von cash-online beschäftigt sich mit dem Wohninvestmentvolumen in Deutschland. Im ersten Quartal 2018 haben Investoren wieder vermehrt in die weiterhin starke Wohnraumnachfrage investiert. Dabei wurden sowohl Wohnungsbestände als auch neue Projekte ins Visier genommen. Nach Angaben der BNP Paribas Real Estate wurden in den ersten 4 Monaten dieses Jahres etwa 7,99 Milliarden Euro in größere Wohnungsbestände ab 30 Wohneinheiten bundesweit investiert. Dies stelle eine Verdopplung des Vorjahreswertes und zudem den zweithöchsten Wert seit zehn Jahren dar. Entscheidend beim Zustandekommen dieses Wertes ist vor allem die deutlich angestiegene Zahl großvolumiger Deals (dreistelliger Millionenbereich). Auch der durchschnittliche Preis je Veräußerung ist angestiegen und liegt mit nunmehr gut 96 Millionen Euro ebenfalls ca. doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Bei den Neuprojekten gab es ebenfalls eine sehr deutliche Steigerung: So stieg dieser Wert mit einem Transaktionsvolumen von gut 1,37 Milliarden Euro auf einen neuen absoluten Rekordwert. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahreswert beträgt dabei 21 %.
Jeder vierte Euro ging nach Berlin – Ausblick weiterhin lebhaft
Besonders die Ballungsgebiete waren wieder Ziel der Investoren. An den größten 6 Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) allein wurden ca. 3,1 Milliarden Euro Investitionsvolumen verzeichnet, was ca. 39 % der gesamtdeutschen Investments entspricht. An der Spitze liegt dabei wieder einmal Berlin, wo etwa 1,9 Milliarden Euro investiert wurden.
Nicht verschwiegen werden sollte, dass ein bestimmter Deal wesentlich zu dem hohen Volumen im ersten Quartal beigetragen hat: Die Übernahme der österreichischen Buwog durch Vonovia - das Volumen der deutschen Bestände lag dabei deutlich über 2,7 Milliarden Euro, was sich natürlich in dem Ergebnis widerspiegelt.
Fachleute erwarten auch in den kommenden Quartalen eine weiterhin lebhafte Nachfrage. Sowohl das wirtschaftliche Umfeld als auch die steigenden Bevölkerungszahlen durften somit weiterhin für Investitionsanreize sorgen. Dabei ist es durchaus möglich, dass das gesamte Transaktionsvolumen etwas geringer ausfällt. Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Co-Head Residential Investment, geht von einem Gesamtvolumen von mehr als 15 Milliarden Euro für das laufende Jahr aus. Dabei sind auch vermehrt auftretende Offerten von Mikro- und Studentenapartments und Forward-Deals von Bedeutung.
Neue Wohnformen gewinnen an Bedeutung
Mikro- und Studentenapartments erfreuen sich einer weiterhin steigenden Nachfrage. Gerade in den Ballungsgebieten in Deutschland kann dadurch die weiter anziehende Nachfrage zumindest teilweise befriedigt werden. Anleger investierten aktuell ca. 735 Millionen Euro in Mikroapartments und ca. 425 Millionen Euro in Studentenwohnungen. Somit wird der Wohnbedarf in zentralen Lagen erschwinglicher, auch wenn dafür auf Wohngröße verzichtet werden muss. Der Trend zum Erwerb solcher Wohnformen zeigt jedoch deutlich nach oben.
Fazit
Der Trend zu Wohnrauminvestitionen in Deutschland ist weiterhin intakt und erfreut sich großer Beliebtheit. Zu den Investoren im ersten Quartal zählten besonders deutsche Anleger (mit einem Anteil von ca. 80 %), internationale institutionelle Investoren, Spezialfonds oder auch Pensionskassen. Europäische und nordamerikanische Investoren waren mit jeweils ca. 8 % an den Investitionen beteiligt. Auch der Anteil asiatischer Käufer scheint weiterhin zuzunehmen – deren Anteil an den Gesamtinvestitionen im ersten Quartal betrug immerhin gut 4 %. Man kann somit sagen, dass Investoren weltweit die Attraktivität von Investments in deutsche Wohnimmobilien wohl vergleichsweise hoch einschätzen.
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