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Eine neue Studie zeigt, dass die Mehrheit der Immobilien-Interessenten nicht mehr mit sogenannten „Corona-Schnäppchen“ rechnet. Noch zu Beginn der Pandemie, die viele Wirtschaftsbereiche bis heute in den Abwärtssog zieht, hatten viele Investoren die Hoffnung, dass auch die Preisentwicklung am Immobilienmarkt rückläufig sein könnte. Doch dies trat bis heute nicht großflächig ein. Die Berliner Maklerfirma Homeday führte jüngst eine Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov zu dieser Thematik durch. Nach den Ergebnissen der Studie glaubt die Mehrheit, dass die Preise für deutsche Wohnimmobilien nicht von der Coronakrise beeinflusst werden (27 %) bzw. dass die Preise weiter steigen (34 %). Nur ca. 29 % der Befragten rechnen damit, dass die Preise infolge der Pandemie sinken werden. Bei einer ähnlichen Studie im Mai hatten noch 48 % geglaubt, dass die Preise entsprechend sinken werden. Es gab demzufolge nicht wenige Investoren, die sich Hoffnung auf dieses Absinken der Preise gemacht haben, um so „Schnäppchen“ ergattern zu können. Die Rechnung ging nicht auf – und die Hoffnung auf solche Schnäppchen tendiert weitgehend gen Null.

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Immobilienmarkt trotzt der Coronakrise


Trotz der nicht unerheblichen Folgen der Pandemie haben sich deutsche Immobilien im ersten Halbjahr 2020 weiter kräftig verteuert – und dies trotz steigender Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und immensen wirtschaftlichen Problemen in vielen Branchen. Einzig die Zinssituation für Baufinanzierungen zeigte eine Reaktion auf die Pandemie, denn im Frühjahr und Sommer legten die Zinsen für Immobilienfinanzierungen deutlich zu. Ab Mitte August allerdings sanken diese dann wieder ab – aktuell sind für zehnjährige Immobiliendarlehen Zinssätze um die 0,5 % möglich. Hier konnten also gewisse Auswirkungen mit Ausbreitung von Corona registriert werden – ganz im Gegensatz zu der Preisentwicklung bei Immobilien, die nach wie vor unbeeindruckt zu sein scheint. Die Anleger reagierten: Etwa 37 % der in der Studie befragten Teilnehmer änderten ihre Suchkriterien aufgrund der Coronakrise: Nun sind z. B. größere Immobilien sehr gefragt – dies gaben 35 % an, was prägnant mehr als noch im Mai sind (20 %). Der Preis hingegen ist bei der Suche nach hinten gerückt – denn auf sehr günstige Schnäppchenpreise ist nun kaum noch jemand realistisch aus.


Welche Immobilien werden gesucht?


Lockdown und vermehrte Tätigkeiten im Homeoffice führen bei der Suche nach Immobilien vermehrt dazu, dass diese eher eine Nummer größer als zuvor sein sollen. Die weiterhin enorme Nachfrage in Ballungsgebieten könnte künftig der Präferenz für eine Wohnimmobilien im Umland weichen – wenn die Tätigkeit im Homeoffice ausgeführt werden kann, entfallen die Notwendigkeit zum Erwerb zentraler Objekte und zur täglichen Nutzung von Verkehrswegen. Auch Wohnkonzepte werden überdacht – so könnten bisher nur im Hintergrund existierende Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen oder die Mischung aus Gewerbe- und Wohneinheiten im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts (z. B. barrierefreie Wohneinheiten in einem großen Gewerbepark oder Kindertagesstätten in direkter Nachbarschaft zu generationenübergreifenden Wohnanlagen) künftig mehr im Fokus stehen. Auch wenn die Pandemie nach Auswertung aller derzeit bekannten Daten keine messbaren Einflüsse auf das Preisniveau deutscher Wohnimmobilien zeigt – ein Umdenken bei der Suche nach Wohnraum hat sie aber dennoch eingeleitet. Da es scheinbar noch zu weiteren Maßnahmen aufgrund weiter steigender Infektionszahlen im Rahmen der Coronabeschränkungen kommen wird, ist zu erwarten, dass auch am Wohnimmobilienmarkt der Umdenkprozess noch nicht abgeschlossen ist. Es wird wohl noch eine Zeit dauern, bis genauer eingeschätzt werden kann, wohin die Reise gehen wird.