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Die aktuell veröffentlichte Teuerungsrate von 7,3 % (Schätzung des Statistischen Bundesamtes zur Preissteigerung im März 2022) als Folge von Corona und Ukraine-Krieg treffen die Verbraucher hierzulande mit großer Intensität. Fast jeder fragt sich nun, wie lange ein solcher Höhenflug der Inflationsrate wohl anhält bzw. was uns in der nächsten Zukunft erwartet. Nach einer Studie des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungskonzerns Deloitte deutet vieles darauf hin, dass die hohe Inflationsrate so lange bestehen bleibt, wie der Krieg in der Ukraine dauert. Möglicherweise könnten dabei sogar noch höhere Zahlen erreicht werden. Viele Lieferketten sind unterbrochen und zumindest stark verzögert, auch Produkte des täglichen Lebens leiden unter den aktuellen Bedingungen. Eine solch drastische Teuerungsrate gab es in Deutschland zuletzt im Herbst 1981 als Folge des Golfkrieges.


Inflationstreiber sind vor allem die Energieträger


Betrachtet man die Haupteinflussfaktoren im Warenkorb für die Teuerungsstatistik, fallen insbesondere die Energiekosten auf. Am wenigsten Einfluss auf die hohe Teuerung haben die Mieten und die Dienstleistungen. Besonders dramatisch: Allein der Anstieg der Inflationsrate von Februar auf März in diesem Jahr betrugt 2,5 %! Das wäre schon als Jahresanstieg bereits über den erklärten Zielen der Europäischen Zentralbank (EZB) – diese hatte als Zielrate die Marke von 2 % festgelegt. Dieser sprunghafte Anstieg in nur einem Monat zeigt auch auf, dass ein weiteres Ansteigen der Inflation möglich ist. Erst wenn die monatlichen Vergleichswerte wieder sinken, kann man realistisch auf eine Entspannung hoffen. Für eine solche Entspannung ist nach Ansicht von Fachleuten allerdings wichtig, dass die Einschränkungen der Produktion bzw. der Lieferketten durch den Einfluss des Ukraine-Krieges nachlassen. Erwarten darf man dies vermutlich erst mit einem Abklingen der Kampfhandlungen.


Russland als Top-Energielieferant Deutschlands


Fast 60 % der deutschen Erdgas- und Erdöl-Importe stammen aus Russland. Erfolgt hier ein merklicher Einschnitt oder gar Stopp, können diese Mengen nicht einfach anderweitig ersetzt werden – somit käme es zu der Situation, dass mehr Nachfrage als Angebot für diese Energieträger besteht. Dies hat steigende Preise zur Folge.


Mögliche Zukunft


Die Frage wird also sein, wie es mit dem Kriegsgeschehen in der Ukraine weitergeht. Der Deloitte-Ökonom Alexander Börsch skizziert dazu 3 für ihn mögliche Szenarien, jeweils abhängig von den weiteren Entwicklungen. Im 1. Szenario endet die Kriegshandlung nach einer diplomatischen Lösung resp. einem Waffenstillstand im 2. Quartal 2022 – dies wäre die beste Lösung für die Wirtschaft und würde sehr wahrscheinlich mit einem Stopp des Preisauftriebs einhergehen. Das 2. Szenario geht davon aus, dass die Kriegshandlungen noch bis zum Herbst dieses Jahres weitergehen und danach eine zumindest wirtschaftliche Normalisierung eintritt. Das 3. Szenario ist das Schlimmste der drei Möglichkeiten: Der Krieg dauert noch sehr lange an, ohne dass es zu einer Einigung oder einem Waffenstillstand kommt. Für alle 3 Szenarien wurden Anhaltswerte errechnet:
1. Szenario: 3,5 % Wachstum (Bruttoinlandsprodukt) und 3,9 % Inflation
2. Szenario: 3,0 % Wachstum und 4,1 % Inflation
3. Szenario: 0,6 % Wachstum und 8,3 % Inflation
Auch wenn diese Zahlen natürlich nur Schätzungen sein können, dürfte klar sein, dass eine günstige Entwicklung für die Bürger und für die Wirtschaft nur dann erfolgen kann, wenn die Kriegshandlungen baldmöglichst beendet werden.

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